Mit dem Sommer beginnt die Zeit der Törns. Ein Plädoyer dafür, das Unerwartete zu genießen.

Story und Bilder: Claus Reissig

Flug mit Lufthansa nach Nizza zum Test der neuen Leopard 50 aus Südafrika. Leider war die Verbindung in Frankfurt etwas knapp geplant, der Anschlussflug also weg. Fast hätte ich mich zu der üblichen Online-Empörungsarie über die Airline, deren Mitarbeiter und das Fliegen an sich hinreißen lassen, konnte dann aber an mich halten und zu versuchen die Sache positiv zu sehen.

Erstmal also der Anruf in Südfrankreich, dass ich später komme. `Macht gar nichts´, kommt es zurück, `das Wetter ist schlecht, Fotos gibt es heute sowieso nicht!´ Alles prima also, als nächstes ins „Hausmann’s“ in Terminal 1: Ham and Eggs sind so lecker wie der Latte macchiato, 10 Euro davon übernimmt die Lufthansa – cool!

Wir sitzen einige Stunden im “Hausmann’s” fest, und enden schließlich mit einem Spruch von Carl Valentin: Ich freu’ mich wenn’s regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet’s auch.”

Selvin am Nebentisch kommt aus Südafrika, wie das Schiff, das ich segeln möchte. Das Gespräch ist locker, Selvin sitzt ebenso einige Stunden fest, man tauscht Standpunkte aus und wir enden mit einem Spruch von Carl Valentin: Ich freu’ mich wenn’s regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet’s auch.

So ist das wohl. Darüber, dass man in Dänemark einweht (oder in Südfrankreich) beschwert sich ja auch niemand. Dann zieht man halt die Jacke über und geht ins nächste Café und unterhält sich mit denen, den’s genauso geht. Häufig sind das die Tage, für die sich der ganze Törn gelohnt hat.

Wir reisen ja nicht dafür, dass alles klappt, dass das warme Wasser an Bord läuft oder sich die Winsch auf Befehl rückwärts dreht. Sondern dafür, andere Menschen zu treffen, Meinungen kennen zu lernen und den Horizont zu erweitern.”

Und dafür reisen wir ja: nicht dafür, dass alles klappt, dass das warme Wasser an Bord läuft oder sich die Winsch auf Befehl rückwärts dreht. Sondern dafür, andere Menschen zu treffen, Meinungen kennen zu lernen und den Horizont zu erweitern. Das unterscheidet den Reisenden vom daheim Gebliebenen. Vielleicht ist das der Anstoß doch einmal wieder ein eigenes Schiff zu kaufen…

Den Test der Leopard 50 lesen Sie hier:    Test Leopard 50