Buchtipp:
Wo fängt man am besten an, einen Hafen kennen zu lernen? Sich an die Landungsbrücken zu setzen, vermittelt da vielleicht ein ein wenig unvollständiges Bild. Zahlen sind dagegen immer beeindruckend, auch wenn sie nicht genügen, ihn zu verstehen. Die Länge seiner Kaianlagen beträgt 41 Kilometer, die Menge der umgeschlagenen Waren zum Beispiel 140 Millionen Tonnen (2008), ebenfalls kaum zu ermessen die Anzahl der Liegeplätze für Seeschiffe (320).
Allem voran muss man ihn einordnen können, da hilft ein Vergleich mit anderen Häfen, und Hamburg braucht da die weltweite Konkurrenz bisher kaum zu fürchten. Er gehört zu den großen Global Playern unter den Häfen, in denen die Fäden ganzer Erdteile zusammenlaufen und aus denen die Waren über ganz Europa, China oder Nordamerika verteilt werden.
Mit über 900 Häfen in rund 170 Ländern der ganzen Welt ist Hamburg über Schifffahrtslinien verbunden, das schafft kaum eine andere Stadt.”
Aufgrund der Weltwirtschaftskrise Ende des ersten Jahrzehnts dieses Jahrtausends ist der Containerumschlag weltweit dramatisch eingebrochen. Viele Schiffe wurden vorübergehend stillgelegt (in der Schifffahrtssprache aufgelegt) und warten auf eine Erholung des Marktes. Alleine in Hamburg spricht man von einem Rückgang von rund 30 Prozent, vor allem durch das schwächere Transitgeschäft nach Osteuropa. Die bei Drucklegung des Buchs zur Verfügung stehenden Zahlen spiegeln jedoch nicht präzise die derzeitige Lage: 2015 fiel Hamburg mit rund acht Millionen TEU auf Platz 19 zurück.