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Sunsail Stützpunkt Agana

Die Marina schläft nie

In der Marina Agana in der Nähe von Split liegen rund 100 Yachten des Charterriesen Sunsail am Steg. Mit dem Saisonende im Oktober läuft für die Schiffe ein gewaltiges Serviceprogramm an. So gehen sie fit in die nächste Saison.

 

Story und Bilder: Claus Reissig

Marina Agana in der Nachsaison, kein Segel zeigt sich am Horizont, die Liegeplätze sind restlos besetzt. Im Hafencafé bekomme ich einen Espresso, die Touristenbars sind geschlossen. Von Charterbetrieb ist nichts zu sehen, die meisten Schiffe liegen am Steg und werden auf das nächste Frühjahr vorbereitet.

Für Stützpunktleiter Antonio Lipanović sind die Wartungen im Winter Routine, die Servicearbeiten laufen nach einem festen Schema ab. Sunsail überlässt so wenig wie möglich dem Zufall.”

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Für Stützpunktleiter Antonio Lipanović sind die intensiven Wartungen im Winter Routine. Grundsätzlich laufen die Servicearbeiten nach einem festen Schema ab. Sunsail überlässt so wenig wie möglich dem Zufall. Das fängt bei der Auswahl der Schiffe an: Monohulls kommen aus dem Beneteau-Konzern, die Multihulls von Robertson & Caine in Südafrika, alle Yachten verfügen nahezu über die gleiche Technik. Ersetzt werden so auch zumeist die gleichen Teile. Motorteile liefert Yanmar, Toilettenteile Jabsco, Segel kommen von Ullmann, die Winschen von Harken – immer. Stimmt irgendwo die Qualität nicht, wird der Zulieferer gewechselt. Wie aktuell bei den Beibooten, die kommen jetzt aus China, haben einen Aluminiumrumpf und sollen weniger empfindlich sein.

Die Yachten verfügen nahezu über die gleiche Technik. Ersetzt werden so auch zumeist die gleichen Teile. Motorteile liefert Yanmar, Toilettenteile Jabsco, Segel kommen von Ullmann.”

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Rollreffanlagen gibt es daher nur für die Vorsegel, die Großsegel hingegen sind durchgelattet und fallen in so genannte Lazy Bags. Rollanlagen im Mast haben sich als zu anfällig und schwer zu reparieren erwiesen. Wer ein Schiff für Langfahrt ausrüstet, sollte sich daher in der Marina Agana einmal umsehen – oder vielleicht gleich eins der Schiffe nach Ablauf der Charterzeit kaufen: was hier verbaut wird, sorgt garantiert für minimalen Ärger. Auch für die Wartungspläne kann man den Großbetrieb Sunsail ob der Flottengröße durchaus Vorbild nehmen. Das Charterunternehmen unterscheidet stoisch nach Level A, B, C und Phase-Out, also dem Ausmustern.

Wartungslevel A ist der kleine Check zwischendurch, Level B beinhaltet zum Beispiel Arbeiten wie Motor- und Getriebeölwechsel.”

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Sunsail sieht sich da in der Verantwortung gegenüber den privaten Eignern der Schiffe, schließlich werden die meisten im Yacht-Eignerprogramm gekauft und nur wenn die Eigner zufrieden sind, kann die Flotte zyklisch erneuert werden. Das ist Grundlage des gesamten Geschäfts. Die Investoren erwarten ihre jährliche Rendite und wollen am Ende des Charterbetriebs nach fünf Jahren ein gepflegtes Schiff übernehmen. Sie sind das Aushängeschild des Yacht-Eignerprogramms.

Die Schiffe werden im Yacht-Eignerprogramm gekauft und nur wenn die Eigner zufrieden sind, kann die Flotte zyklisch erneuert werden.”

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Antonio Lipanović ist stolz auf seine Flotte in Kroatien. Jedes Schiff ist nach den Sunsail-Plänen auf dem aktuellen Stand. Level A ist der kleine Check zwischendurch und findet zwischen allen Neuvermietungen statt, damit die Yacht fehlerfrei aufs Wasser kann. Level B beinhaltet größere Arbeiten wie Motor- und Getriebeölwechsel. Für Level C kommen die Yachten aus dem Wasser und werden zum Beispiel nach dem Schleifen mit neuem Antifouling gestrichen, typische Winterarbeiten also. Auf keinem Schiff findet man dicke Schichten Unterwasseranstrich. Nur so ist der nächste Service-Level immer kalkulierbar.

Wer ein Schiff für Langfahrt ausrüstet, sollte sich in der Marina Agana umsehen. Oder eins der Schiffe nach Ablauf der Charterzeit kaufen: was hier verbaut wird, sorgt garantiert für minimalen Ärger.”

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Immer wieder tauchen die Technik-Mitarbeiter auf den Yachten unter die Bodenbretter und hinter die Verkleidungen ab. Das Abwassersystem der Toiletten gehört zu den wartungsintensivsten Teilen einer Yacht, also Pumpen, Ventile, Schläuche und Tanks. Mit einem speziellen Hochdruckreiniger werden alle Rückstände entfernt. Schläuche und Kunststofftanks müssen ersetzt werden. „Sie gehören zu den Verschleißteilen und werden zyklisch erneuert“, erklärt Stützpunktleiter Lipanović, „die Schiffe dürfen bei der Vermietung keinesfalls riechen.“ Das könnte einen ganzen Urlaub ruinieren.

Auch Leinen, Ankerketten, Segel oder Beiboote werden präventiv erneuert. In der Saison darf nach Möglichkeit nichts den störungsfreien Charterbetrieb unterbrechen und nichts wäre schlimmer als ein außerplanmäßiger Schaden. Vor allem dann nicht, wenn er hätte vermieden werden können.

Das Abwassersystem der Toiletten gehört zu den wartungsintensivsten Teilen einer Yacht, also Pumpen, Ventile, Schläuche und Tanks.”

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Was für Antonio Lipanović Geschäftsgrundlage ist, ist für die Eigner der Schiffe ebenfalls ein gutes Gefühl. Alle Yachten sind auf dem gleichen, aktuellen Stand und behalten so ihren Wert. Zusätzliche Kosten fallen übrigens nicht an, die gesamten Servicearbeiten trägt Sunsail über die Laufzeit der Schiffe.

Marina Agana in der Nachsaison, sie gleicht einem gigantischen Werftbetrieb, der weit über putzen und polieren hinaus geht. Nur das hier Dutzende Schiffe auf ihren Termin warten. Ausnahmen sind kaum möglich: Im Frühjahr läuft der Charterbetrieb unerbittlich wieder an, die Buchungssaison hat längst begonnen.

Gebrauchtyachten: www.sunsailbrokerage.com

Yachteignerprogramm: www.sunsailyachteigner.de

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