Wer ein neues Schiff sucht, kann es auch bei The Moorings bekommen. Vorausgesetzt es passt in die Charterflotte. Dann hat der Kauf handfeste Vorteile.

Story: Claus Reissig, Fotos: privat

Heike Bartling hat schon einige tausend Meilen in ihrem privaten Kielwasser. Mit einer Reinke Hydra ging es bereits über den Atlantik, durch die Karibik bis nach Panama. Wochen und Monate an Bord, mit Reparaturen, Leben in kleinen Räumen und fünf bis 6 Knoten maximalem Speed.

Die Frau weiß also wovon sie spricht, wenn es um ein neues Schiff geht – denn es soll wieder losgehen. Nicht sofort, sondern in 5 Jahren, dann aber am liebsten mit einem eigenen Katamaran: Größer, schneller und nicht zu alt sollte er sein. Vernünftige Gebrauchtboote sind in der Größe um 40 Fuß kaum zu bekommen, aber neu? Das hieße sparen und bis dahin auf das Segeln weitgehend verzichten, wollte sie mit ihrem Partner in einigen Jahren noch das nötige Taschengeld für die Weltreise haben.

Die nächste große Reise soll mit einem Kat starten: Größer und schneller als das vorige Schiff sollte er sein – und nicht zu alt. Vernünftige Gebrauchtboote sind in der Größe um 40 Fuß kaum zu bekommen, aber neu?”

„Uns kam da der Zufall zu Hilfe“, sagt die Gastronomin, „in einer Anzeige in einer Fachzeitschrift versprach The Moorings 12 Wochen kostenloses segeln im Jahr, wenn man sich ein Schiff im Eignerprogramm kauft.“ Das heißt, dass das Schiff fünf Jahre im Charterbetrieb des weltweit größten Charteranbieters laufen würde. Gut gepflegt und mit einem garantierten jährlichen Einkommen: Rund 34.000,- Euro lässt sich der amerikanische Vercharterer die Moorings 4000 im Jahr kosten, inklusive Versicherung, Liegeplatz und aller Betriebskosten – ein verlockendes Angebot. Zumal die erwähnten maximal 12 Charterwochen noch dazu kommen…

Dafür muss man bereit sein seine Auswahl einzuschränken: Alle Katamarane des weltweit führenden Charteranbieters kommen mittlerweile exklusiv von Robertson und Caine in Südafrika. Während sie im Eignermarkt Leopard heißen, sind es im Charter schlicht Moorings. Neun Typen zwischen knapp 12 und gut 17 Meter stehen zur Auswahl, mit 3 bis 6 Kabinen. Bartlings neues Schiff wurde eine Moorings 4000 als Eignerversion. „Für uns war das keine Einschränkung, wir wollten eine Leopard 40“, sagt die zukünftige Aussteigerin, „vor allem wollten wir eine Eignerversion.“ Mit Privatsphäre im Steuerbordrumpf – falls während der Weltreise einmal Gäste an Bord sein sollten.

“Valentin” wird fünf Jahre im Charterbetrieb des weltweit größten Charteranbieters laufen. Gut gepflegt und mit einem garantierten Einkommen: Rund 34.000,- Euro lässt sich der amerikanische Vercharterer die Moorings 4000 im Jahr kosten”

Mit 11,99 Meter Länge und 6,72 Meter Länge bietet die Moorings 4000 “Valentin” reichlich Raum zum Leben; sowohl für Bartlings Reise, als auch für den Charterbetrieb, in 3 Kabinen schlafen maximal 8 Personen. 379.000,- Euro haben sich die Unternehmerin und ihr Partner ihren Traum kosten lassen, inklusive Klimaanlage und Generator. Den Vertrag hatte Heike Bartling bereits unterschrieben, ehe sie das Schiff das erste Mal gesehen hatte. Viel Geld auf einmal, das weiß auch Seglerin Bartling: „aber hätten wir 5 Jahre gewartet und dann gekauft, hätten wir die gleichen Kosten gehabt und keine Segelei bis dahin gehabt.“ So flössen rund 170.000 Euro vom Kaufpreis zurück und sie könnten bis zur Abreise reichlich segeln.

12 Wochen im Jahr, um genau zu sein, abgerechnet nach einem Punktesystem, das Hauptsaison, Vor- und Nachsaison und Last Minute berücksichtigt. Gesegelt werden kann auf dem eigenen Schiff oder auf einem ähnlichen in 20 Destinationen weltweit. Rechnet man eine Charterwoche auf einem 40-Fuß-Katamaran mit realistisch rund 5.000 Euro, kommt da noch einmal eine stattliche Summe zusammen. „Wir würden ja für zwei Wochen Urlaub zu zweit keine 10.000 Euro für ein Schiff ausgeben“, sagt Heike Bartling, „so können wir uns diesen Luxus leisten.“ Allein 2017 war sie mit ihrem Partner 8 Wochen an Bord, hat Urlaub in den Seychellen, den Bahamas und auf Korfu gemacht.

Allein 2017 war Heike Bartling mit ihrem Partner 8 Wochen an Bord, hat Urlaub in den Seychellen, den Bahamas und auf Korfu gemacht.”

„Wir waren auch skeptisch“, sagt Bartling, die als Unternehmerin den Vergleich von Kosten und Nutzen gewöhnt ist, „aber das hier sind feste Zahlen.“ Und vorzeitig beenden hätte sie ihren Vertrag auch können: Letztes Jahr hatte Hurrikan Irma Ihre erste „Valentin“ auf St. Martin in ein Wrack verwandelt – nach nur einem Jahr. „Wir haben sofort eine neue bestellt“, lacht sie, „die legen wir jetzt nach Belize.“